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Erschienen in 11. Info-Brief der IG Ascleps S. 5-9 (2003), verändert
Friederike Hübner und Ulrich Tränkle
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Nach dem letzten Rundbrief erreichte mich die Email eines Mitgliedes, dass er zwar den Artikeln mit Interesse gelesen hätte und auch ein begeisterter „Aussäer“ sei, aber beim besten Willen die Bezeichnungen im Text nicht zuordnen könnte.... und da muss ich ihm recht geben. Ohne Abbildungen ist der Blütenbau von Ascleps nur schwer verständlich, daher möchte ich dieses nun nachreichen. Zuerst einmal zu den wichtigsten Bezeichnungen: Verschiedene Autoren haben auch verschiedene Bezeichnungen im Blütenbau.
Tab.1 (nebenstehend) zeigt einen Überblick über gängige Synonyme und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
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Abb. 1:
Genereller Blütenbau in der Gattung Huernia am Beispiel von Huernia
boleana. |
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Abbildung 1 ist ein Längsschnitt durch eine Blüte von Huernia boleana. Die cremefarbene Blüte hat recht lange Papillen, die dunkelrot gestreift oder zumindest am Ende dunkelrot punkiert sind. Das Gynostegium sitzt am unteren Ende in der Mitte der Krone. Die Zipfel der interstaminalen Nebenkrone bilden eine basale dunkle Scheibe. Die Zipfel der staminalen Nebenkrone sind langgezogen, neigen sich oberhalb des Narbenkopfes zueinander und divergieren dann wieder. Ihr oberes Ende ist rau durch leichte Warzen. |
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Abb. 2:
Ausschnittsvergrößerung aus Abb.1. |
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Abbildung 2 zeigt das Gynostegium vom Huernia boleana. Zwischen den Zipfeln der staminalen Nebenkrone befinden sich die Fortpflanzungsorgane. Die Einfädelschiene hat am unteren Ende eine weite trichterförmige Öffnung, die das Einhängen der Polinien erleichtert. Die Narbe sitzt verdeckt (innen) am oberen Ende dieser Einfädelschiene. Ebenfalls dort liegen die Pollinarien: Die Pollinien sind oft durch Häute geschützt, je zwei sind durch den Translator verbunden, der am oberen Ende der Einfädelschiene mit dem Gynostegium verbunden ist.
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Abb. 3:
Pollinarium |
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In Abbildung 3 ist zu sehen, wie ein Pollinarium zum
Bestäuben an Insektennadelspitze angeklebt wurde. |
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Abb. 4:
Blütenaufbau von Larryleachia am Beispiel von Larryleachia cactiformis. |
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Abbildung
4 veranschaulicht Blüte und Knospe von Larryleachia
cactiformis. Die kontrastreich gemusterte Krone ist warzig und in der
Mitte suppenschüsselförmig vertieft. Das Gynostegium weist eine auffällige gehörnte
interstaminale Nebenkronenzipfel auf. Die Zipfel der staminalen Nebenkrone
berühren sich am Narbenkopf oder überlappen leicht, steigen jedoch nicht nach
oben. |
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Abb. 5:
Eingehängtes Pollinium bei Larryleachia picta. |
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Abbildung 5 ist stark vergrößert und zeigt ein eingehängtes Pollinium an Larryleachia picta. Der schräge Winkel, der auch beim Einhängen eingehalten werden muss, ist deutlich zu sehen. Das untere und linke Pollinarium wurden entfernt.
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Abb. 6:
Blütenaufbau Larryleachia marlothii. |
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Abbildung 6 zeigt im Vergleich zu Abbildung 4 den Blütenbau von Larryleachia marlothii. Die Hörnchen der Ci-Zipfel sind gebogen, weisen aber statt einem mittleren Horn nur leichte Höcker auf. Pollinarien und Leitschiene sind ebenfalls leicht zugänglich. Die Cs-Zipfel sind bei L. marlothii lang, steigen über dem Narbenkopf auf und brühren sich an der Spitze. Die Krone ist ebenfalls schüsselförmig, allerdings auch bis in die halben Kronzipfel. Die Oberfläche ist rau-griesig wie Sandpapier.
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