(pedicellata
= pedicellatus, mit gestielten Blüten)
Hoodia pedicellata (Schinz) Plowes, Asklepios No. 56: 9. 1992
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Erschienen in Kakteen und andere Sukkulenten (KUAS) 54 (1) 2003: III-IV |
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Abb. 1: Hoodia pedicellata am Standort Rössingberg nahe Swakopmund (Namibia). |
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Ulrich Tränkle & Friederike Hübner 1. ErstbeschreibungTrichocaulom pedicellatum Schinz (1888), Verh. Bot.
Vereins Prov. Brandenburg 30: 266 2. BeschreibungKörper: bis zu 20 oder mehr Stämmchen, von der Basis verzweigend, Stämmchen jung ± aufrecht, später ± aufrecht bis kriechend, 100‑250 (-500) mm lang, 25‑50 mm dick. Rippen: Warzen zu 11‑20 Rippen geordnet, jede Warze endet in einem dunklen 1,5‑3 mm langen Stachel. |
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Abb. 2: Blüten der Standortspflanze am Rössingberg (Namibia).
Abb. 3: Junge Frucht der Standorts-pflanze am Rössingberg (Namibia). |
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Blüten: in Gruppen von 1‑4, hauptsächlich im oberen Teil des Stämmchens, sukzessive entwickelnd. Pedicel: 4‑12 mm lang, glatt, herabgebogen. Sepalen: 1,5‑2 mm lang, glatt, lanzettlich, zugespitzt. Corolla: 8‑14 mm Durchmesser, nickend, fein papillös, zentral wie Corollaaußenseite glatt. Farbe kastanienbraun oder hell bis dunkel purpurbraun, mit schwachen Anschwellungen im Verwachsungsbereich der Kronzipfel, Röhre < 1 mm, den Grund der Coronna einschließend, Blütenblätter aufrecht bis ausgebreitet, 3-6 mm lang, an der Basis 2,5 mm breit, lanzettlich, spitz, Ränder nach unten umgeschlagen. Corona: purpurbraun oder gelb, glatt, 3‑3,5 mm Durchmesser, äußere Corona (interstaminale Nebenkrone) horizontal vom Gynostegium abgehend, bis zur Hälfte oder tiefer in zwei gespreizte kurze Zähnchen geteilt, lateral mit der Dorsalseite der inneren Corona (staminale Nebenkrone) verwachsen, inneren Corona vom Niveau der äußeren Nebenkrone aufsteigend und nach innen gebogen, häufig in der Mitte zusammentreffend, stumpf, sehr variabel in der Länge. Frucht: Bälge eine Fruchtpaares reif 170‑180 ° spreizend, ein Balg 7 cm lang mit 25‑30 Samen. Beschreibung
nach Bruyns, P. V. (1993): A
revision of Hoodia and Lavrania (Asclepiadaceae - Stapeliae). Bot. Jahrb. Syst. 115(2): 145‑270
ergänzt um die Fruchtmerkmale. 3. VorkommenAusschließlich in der Küstennebelzone der Namibwüste von
südlich Swakopmund in Namibia bis knapp nördlich Foz do Cunene in
Südwest-Angola. Die Verbreitung beschränkt sich vermutlich auf einen 80 km
breiten Küstenstreifen. 4. KulturHoodia pedicellata bevorzugt rein mineralische, lockere und gut wasserdurchlässige Substrate. Bevorzugt werden offensichtlich saure Substrate (z.B. mit Granit), wobei sich das Wurzelwerk in basischen Substraten kaum vom dem in sauren unterscheiden lässt. Stauende Hitze und volle Sonne bei hohen Temperaturen sollte unbedingt vermieden werden, da H. pedicellata wie alle Hoodias zum eintrocknen und verbrennen der Triebspitzen neigt. Stauende Nässe und hohe Luftfeuchtigkeit, insbesondere bei Temperaturen unter 10‑15 °C sollten unbedingt vermieden werden, obwohl die Art nicht sehr empfindlich gegen Pilzbefall ist. |
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Abb. 4: Nahaufnahme der Blüten. |
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Neubewurzelungen erfordern viel Geduld und Vorsicht und
erfolgen am besten in reinem Quarzsand im Halbschatten bei vorsichtigen, aber
konstanten Wassergaben. Die Gefahr weiterer Fäulnis ist hoch.Die
Überwinterung kann bei ± 10 °C erfolgen, höhere Temperaturen z.B. auf
dem Hängebrett sind ebenfalls günstig. Sehr bewährt hat sich die Pfropfung
auf Ceropegia woodi, die reich blühende und stark verzweigende Pflanze
ergibt. Die Vermehrung erfolgt am besten über Samen, der allerdings sehr
schwer zu bekommen ist. 5. BemerkungenH. pedicellata ist in den Sammlung sehr selten, da kaum Samen oder gar Pflanzenmaterial angeboten wird. Eine Hand-Bestäubung gelingt nur wenigen Spezialisten, da abgesehen vom komplizierten Asclepiadaceen typischen Bestäubungsmechanismus, die Pollinien noch ölig und damit rutschig sind. Ein selbstständiger Fruchtansatz erfolgt nur sehr selten, wobei die Art dann offensichtlich selbstfertil ist. Hybriden sind nicht bekannt. Im Sommer ist H. pedicellata ein ausgesprochen reicher und konstanter Blüher und der vielen Asclepiadaceen eigene Gestank hält sich sehr in Grenzen. |
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Abb. 5: Frucht von Hoodia pedicellata (Handbestäubung). |
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Durch die Revision der Gattung Hoodia und Lavrania durch Bruyns (1993) wurde H. pedicellata von Trichocaulon zu Hoodia sect. Trichocaulon gestellt.
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